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Rekonstruktion des Römerlagers Anreppen

01.05.2009

Die bereits lange geplante Rekonstruktion des Anreppener Römerlagers hat im Mai 2009 begonnen.

Lager

"Geschichte wird erlebbar gemacht"

Text: Jürgen Spies/Westfälisches Volksblatt

Im Römerlager Anreppen entstehen zwei Straßenzüge - Teilrekonstruktion geht weiter

Exakt 2000 Jahre nach der Varusschlacht werden auf dem Areal des Römerlagers in Anreppen Teile des Straßensystems rekonstruiert: Schon am Freitag vor Pfingsten können Besucher auf historischem Grund und Boden über die "Via quintana" und die "Via principalis" gehen.

Unter der Regie des Heimatvereins Anreppen und nach Vorgaben von Dr. Johann-Sebastian Kühlborn, dem langjährigen Leiter des provinzialrömischen Fachreferates im Amt für Bodendenkmalpflege beim Landschaftsverband LWL in Münster, entstehen diese Straßen genau dort, wo römische Soldaten sie im ersten Jahrzehnt nach Christus angelegt haben.

Das Römerlager Anreppen ist recht gut erforscht. Von 1988 bis 2004 wurden unter der Leitung vom Dr. Kühlborn große Flächen im Inneren des Lagers Anreppen ergraben. Unter anderem wurden ein Kommandeurshaus, Wohngebäude, Wirtschaftsgebäude und Mannschaftsunterkünfte identifiziert; die ehemaligen Straßenverläufe sind ebenso im sandigen Boden als Verfärbungen erhalten geblieben.

Noch vor gar nicht langer Zeit mussten die Anreppener interessierten Römerlager-Besuchern sinngemäß sagen: "Wie Sie sehen, sehen Sie (noch) nichts". Doch die Visualisierung von Teilbereichen des Lagers gehen schrittweise gut voran. Im vergangenen Jahr wurden unter anderem Wehrgräben an der Südseite des Areals nachempfunden sowie Buchenhecken gepflanzt, "die die damaligen Holz-Erde-Mauern andeuten", erläutert Hubert Lenzmeier vom Heimatverein, Sprecher des Arbeitskreises Römerlager Anreppen. Die Infohütte direkt an der Straße entstand schon vor etwa fünf Jahren, hinzugekommen sind nun weitere großformatige Infotafeln.

Der Bau der beiden Straßenzüge "Via pricipalis: zwölf Meter breit, 100 Meter lang; Via quintana: neun Meter breit, 250 Meter lang) ist jetzt ein weiterer wichtiger Abschnitt. Die Stadt Delbrück hat dafür einen Zuschuss in Höhe von 30.000 Euro zur Verfügung gestellt. Eigenleistungen sowie Hilfestellungen beteiligter Firmen sollen es ermöglichen, im Finanzrahmen zu bleiben. "Für weiteres Sponsoring sind wir sehr dankbar" unterstreicht Christiane Rolf, Geschäftsführerin der Delbrücker Marketinggemeinschaft/DEMAG.

800 Kubikmeter feinster Mutterboden werden in diesen Tagen abgetragen und zwischengelagert; darum kümmert sich die Firma Graute. Die Firma Kies- und Baustoffwerke Josef und Heiner Frankenfeld liefert den Schotter für den Straßenunterbau zum Selbstkostenpreis und füllt die 3500 Quadratmeter Straßenfläche kostenfrei mit ortsüblichem Lippekies.

Anläßlich des WDR-Wandertages am 25. Juni werden etwa 600-800 Wanderer in Anreppen erwartet. Den Gästen wird dann auch das weitere Ausbauprogramm erläutert. Herzstück der Teilrekonstruktion des Lagers soll der Bau des Centiurionenhauses werden. Der Termin steht noch nicht fest. Jedenfalls aber wird in Anreppen Geschichte erlebbar gemacht.

Hier finden Sie einige Fotos vom Stand der Arbeiten (20.06.2009):

Zunächst werden ein Teil der Lagerwege und Schutzgräben/-wälle dem früheren Bestehen nach angedeutet. Geplant ist weiterhin der Nachbau des Centurionenhauses (Lagerkommandantur).

Teile der nachgestellten Lagerwege und Schutzwälle bzw. -gräben

Überblick aus der Luft - Stand Anfang September 2009

Einweihung der Informationshütte am Anreppener Römerlager

Informationstafeln an der Rekonstruktionsstätte:

Impressionen der Ausstellung

zum Jubiläumsjahr in der Stadtverwaltung Delbrück vom 02.11.-10.12.2004

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